Sa Calobra: Ein Kleinod inmitten der Serra de Tramuntana

Sa Calobra

Bereits die Anreise in Richtung Sa Calobra ist ein Erlebnis, das einzig Gästen dieses kleines Dorfes vorenthalten bleibt. Angeblich gilt die Straße nach Sa Calobra als abenteuerlichste der gesamten Insel, deren Kehren und Kurven sich zum Teil mit 360 Grad überschneiden. Dennoch entdecken Reisende in dem zur Region (Comarca) Serra de Tramuntana gehörigen Dorf wesentlich mehr Facetten, die von kleinen Stränden in malerischer Lage bis zu Klöstern und Sturzbächen reichen.

Heute leben etwa 50 Einwohner in Sa Calobra

Sa Calobra - Blick ins Meer

Aufgrund der extravaganten Lage und schweren Erreichbarkeit lebten in Sa Calobra bis zum Jahr 1932 nur etwa 30 Menschen. Heute hat sich die Zahl der Einwohner knapp verdoppelt. Um in andere Gefilde aufzubrechen, mussten Einwohner entweder den Seeweg wählen oder sich ihren Weg durch Stock und Stein über den Torrent de Parais bahnen. Unter diesen Anstrengungen gelangten Reisende zum nächst gelegenen Ort Escorca, in dessen Stadtzentrum ein Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert den größten Glanzpunkt bildet. Diese abgeschiedene Lage veranlasste den italienischen Ingenieur Antonio Paretti, eine Verbindungsstraße zu planen und auszuführen. In diesem Zusammenhang legte Paretti besonders großen Wert darauf, steile schroffe Kurven sowie durch die Berglandschaft bedingte Beeinträchtigungen bei der Straße zu vermeiden. Dieses Vorhaben ist auf der 14 Kilometer langen Serpentinenstraße mit ihren zwölf Haarnadelkurven nur bedingt gelungen – und dennoch gilt die Strecke als Meisterwerk moderner Baukunst. Auch wenn Großteile der Strecke durch ein sanftes Gefälle gekennzeichnet sind, stellen Streckenabschnitte wie der Krawattenknoten Autofahrer vor besondere Herausforderungen. Dieser auf der Höhe von Sa Moleta gelegene Bereich lässt die Straße auf einer 270-Grad-Kurve um sich selbst kreisen.

Die abenteuerlichste Straße von ganz Mallorca

Straße nach Sa Calobra

Diese Straße ist die mit Abstand bekannteste und außergewöhnlichste Sehenswürdigkeit von Sa Calobra, die einen Höhenunterschied von etwa 800 Metern überwindet. Eine ebenso große Anziehungskraft übt der Sturzbach Torrent de Pareis aus, der durch eine Schlucht in den Bergen der Serra de Tramuntana nahe Escorca führt und im Mittelmeer an der Bucht von Sa Calobra mündet. Die zum Naturdenkmal erklärte Schlucht ist die zweitgrößte Schlucht des Mittelmeerraums und vor allem bei Wanderern beliebt. Die Gesamtdurchquerung dieses spektakulären Naturschauspiels dauert ungefähr vier Stunden und erfordert unbedingt Klettererfahrung sowie professionelle Wanderschuhe. Das perfekte Kontrastprogramm zu dieser Freizeitaktivität bilden Ausflüge zum nahe gelegenen Wallfahrtsort Santuari de Lluc, der als spirituelles Zentrum Mallorcas gilt. Vor Ort wird die Gottesmutter von Lluc, die Schutzheilige der Insel Mare de Déu de Lluc, in Verkörperung einer schwarzen Madonnenstatue verehrt. Die 1691 im Renaissance-Stil erbaute Basilica de Lluc ist der Hauptbau des Wallfahrtsortes und vom Typ einer Kreuzbasilika. Die entsprechende Erholung finden Besucher nach diesem aufschlussreichen Exkurs am Platja de sa Calobra. Obwohl der Küstenabschnitt nur 50 Meter lang und etwa 20 Meter breit ist, ist der Strand zur Sommerzeit gut frequentiert. Der steinige Untergrund und die Vielzahl schattiger Plätze sind für einen Strand in Mallorca nicht selbstverständlich. Da Winde häufig einen starken Wellengang verursachen, wird der Bereich stetig durch Rettungsschwimmer überwacht. Die in der Gemeinde Escorca gelegene Bucht Cala Tuent ist nicht weit von Sa Calobra entfernt. Auch an diesem Strand dominieren Steine – allerdings bietet der Strandabschnitt mit einer Länge von 180 Metern wesentlich mehr Platz. Obwohl keine große Auswahl an Wassersportmöglichkeiten besteht, bereitet das Tauchen und Schnorcheln im glasklaren Wasser besonders viel Freude.

Hier treffen sich Biker, die die Herausforderung suchen

Sa Calobra - Bucht

Die Lage sowie die nach Sa Calobra führende Straße sind geradezu dafür prädestiniert, diesen Ort als Schauplatz des anspruchsvollsten Bike-Festivals aus Mallorca zu küren. Das Sa Calobra Fest ähnelt einem sportlichen Wettbewerb, bei dem Radfahrer eine bestimmte Strecke absolvieren müssen. Die Sieger werden innerhalb der Veranstaltung gekürt. Zusätzlich nutzen Künstler immer wieder die spektakuläre Kulisse der Bucht, um Konzerte aufzuführen. Um nach Sa Calobra zu gelangen, können Urlauber entweder mit dem Schiff über das Meer anreisen oder die Serpentinenstraße wählen. Diese Serpentinenstraße erreichen Autofahrer, indem sie die MA-10 in Richtung Escorca fahren und im Anschluss daran über die MA-2141 den Urlaubsort erreichen. Schiffe verkehren – in Abhängigkeit des Wetters – ab Port Soller in Richtung Cala Tuent sowie nach Sa Calobra. Bei gutem Wetter bestehen drei Schiffsverbindungen pro Tag von Port Soller nach Sa Calobra – 11.15 Uhr, 13 Uhr sowie 15 Uhr. Rückfahrten finden um 13.45 Uhr sowie 16.30 Uhr statt. Sa Caldobra hat sich als ein Ferienort etabliert, der sich vollends vom massentouristischen Trubel distanziert. Überfüllte Promenaden oder kilometerlange Strände aus feinstem Sand sind vor Ort nicht zu finden. Daher ist Sa Calobra hauptsächlich für Individualreisende empfehlenswert, die einen Aktivurlaub wünschen und die Natur Mallorcas von ihrer faszinierendsten Seite kennen lernen möchten.

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